Es gibt viel zu tun - packen wir es an...


Die Auslegung der Heizung - kein einfaches Thema

14.11.2014 14:29

Die Heizungswahl war ein Thema was nicht ganz so flüssig lief...

Wir wollten von Anfang an gerne eine Erdwärmepumpe mit Tiefenbohrung haben. Wir haben uns dabei im Vorwege etwas informiert und wollten gerne eine Pumpe der Firma Nibe haben. PDE läßt hauptsächlich Heizungsanlagen der Firma Junkers installieren, hat aber auch einige Modelle von Nibe im Angebot - leider ist keine Erdwärmepumpe dabei.

Deshalb haben wir in unserem Vertrag zunächst die Junkers STM 80-1 Erdwärmepumpe stehen und einen weiteren Zusatz der besagt, dass wir während der Bemusterung auf eine Nibe Pumpe wechseln können.

Als wir den Hausbauvertrag Ende Juli unterschrieben haben, hat PDE noch eine weitere Position hinzugefügt - und zwar das die Junkers STM10-1 mit 10,6KW aufgrund der überschlägen Dimensionierung bei dieser Hausgröße vorgesehen ist, anstatt der STM80-1 mit 7,6KW.

Mit Junkers konnte ich mich mittlerweile anfreunden, da der Service gut zu sein scheint und die Anlagen deutlich günstiger sind als die von Nibe. Aber 10KW schienen mir doch sehr groß. Nach Gesprächen mit Freunden und 2 Heizungsbaufirmen, sind 8KW oder sogar 6 KW eher die richtigen Größen. In jedem Fall muß eine ordentliche Heizlastberechnung für das Haus durchgeführt werden. Als ich dies bei PDE anfragte, wurde mir gesagt dass die Dimensionierung nur überschlägig nach Vorgaben der Firma Junkers erfolgt und das der Heizungsbauer vor dem Einbau eine Heizlastberechnung macht.

Was soll ich dazu sagen - gut das überhaupt irgendwann eine Berechnung gemacht wird, die auch dringend notwendig für die Auslegung des Rohrnetzes ist, aber deutlich zu spät für die Auswahl der Heizung. Die Werte die Junkers als Daumenregel vorgibt liegen jenseits von Gut und Böse und sind nur auf Bauten der 90er Jahre anwendbar, nicht jedoch auf KFW Effizienzhäuser heutiger Tage. Die rechnen mit 50W/m2 und 5 Personen a 85W für Warmwasser. Außerdem werden Sperrzeiten des Stromversorgers berücksichtigt. Damit kamen die tatsächlich auf über 10KW.

Langer Rede kurzer Sinn, es hat mich ca. 4 Tage gekostet bis ich mich in die Vorlesungen der TU Cottbuss und in die DIN 12831 zum Thema Heizlastberechnung eingelesen hatte. Danach habe ich meine eigene Heizlastberechnung in Excel aufgestellt und die Werte so verknüpft das ich die Eingabeparameter jederzeit ändern konnte.  Ergebnis: Das Haus hat eine Heizlast von unter 5KW und selbst mit zusätzlichen Aufheizzeiten und Warmwasser liegt man bei knapp 7KW.

Ich kann nur jedem empfehlen, sich beim Hausbau mit der DIN12831 auseinander zu setzen und sich nicht auf überschlägige Dimensionierungen der Firmen zu verlassen. Man bekommt so ein gutes Gefühl dafür an welchen Energiesparschräubchen man drehen kann und welche Auswirkungen es hat. Außerdem spart es Geld! Die kleinere Anlage ist günstiger in der Anschaffung und im Betrieb. Außerdem haben zu große Anlagen kurze aber häufige Taktzeiten, was sich negativ auf die Lebensdauer auswirkt.

Nachdem ich meine Berechnung mit dem Techniker von PDE besprochen habe, steht nun auch die 8KW Pumpe STM80-1 fest im Nachtrag der Bemusterung.

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